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Über die Felder,
tiefer ins Land hinein

„While nature indifferently absorbs our lives,

strivings and deaths, existence goes on” 

Ich schreite aus und suche diese Einsamkeit,

in der sich der Raum immer mehr ausdehnt.

Ich habe keinen Plan,

laufe einfach drauf los,

und die Wege tun sich auf.

Ich gehe über weite, schon gedroschene Felder,

spüre die Stoppeln unter meinen Fußsohlen brechen,

hör den Vogelruf und sehe die Weite des Horizonts.

Formen und Farben verbinden sich zu einem Rhythmus,

und ehe ich weitergehe, versuche ich

diesen leisen Tönen mit Feder und Pinsel nachzuspüren.

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Immer wieder habe ich eine Begegnung auf meinem Weg,

über die Falken freue ich mich besonders.

Menschen treffe ich hingegen nur selten hier draußen.

Es stört mich nicht,

im Wald war ich schon als Kind immer gern allein.

Er gibt mir Raum zu denken,

und sobald der Druck in meinem Kopf nachlässt,

kommen Bilder und Gestalten,

Träume und Erinnerungen,

und begleiten mich auf meinem Weg. 

Als Einleitung ging ich über Felder,

nun gehe ich tiefer ins Land,

komme in die öden Landstriche.

Glasscherben und Plastik knirscht unter meinen Füßen,

ich irre unter rotem Himmel

durch eine kränkelnde Welt.

Die Frische des Morgens ist vergangen und es wird immer heißer,

die Hitze drückt auf mich und die Gedanken verschwimmen.

Ich denke schwarz rot und grün,

denke Où va le monde?

Where is the world going?

und die Schatten werden dunkler,

die Kontraste verschärfen sich.

Schwarze Tusche verschlingt mein Blatt

bis kaum mehr helle Stellen da sind.

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„While nature indifferently absorbs our lives,

strivings and deaths, existence goes on” 

Ein schneller klarer Fluss kreuzt meinen Weg

und holt mich zurück.

Das Wasser klärt meine Sicht,

ich raste und meine Lebensgeister kehren zurück.

Ich sammle mich, stärke mich, wappne mich,

lasse mich darauf ein.

Ich blicke nach oben

und das Licht ist gleisend;

ich beobachte das Spiel des Himmelskaleidoskops,

das sich dort oben immer neu bricht und entfaltet,

beobachte das ewige Sterben und Entstehen,

dass über mir, um mich und in mir vor sich geht;

sehe Schönheit und Erhabenheit,

in Erde, Asche und Gestein.

„While nature indifferently absorbs our lives,

strivings and deaths, existence goes on” 

Ich bleibe am Ufer des Flusses

bis sich Dunkelheit über das Wasser legt.

So gehe ich dann irgendwann,

langsam durch die Finsternis.

Es ist jetzt still und klar

und noch lange höre ich hinter mir

den Fluss über Steine rauschen.

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